Die Gefahren von RSV bei älteren Menschen
RSV (Respiratorisches Synzytial -Virus) ist eine der häufigsten Ursachen für Atemwegsinfektionen und betrifft Menschen aller Altersgruppen, von Kindern bis zu Erwachsenen. Bei älteren Erwachsenen stellt RSV jedoch ein erhöhtes Risiko dar, da das Immunsystem geschwächt ist und chronische Erkrankungen vorliegen, die häufig mit dem Altern einhergehen. Um diese gefährdete Gruppe zu schützen und das Risiko von Komplikationen zu minimieren, sind eine engmaschige Überwachung und eine proaktive Gesundheitsfürsorge unerlässlich.
Dr. Sirichai Saengngammongkhol, unser Spezialist für Lungenheilkunde und Lungenintensivmedizin am Bangkok Hospital Hua Hin, erklärt, dass RSV durch Tröpfchen beim Husten oder Niesen und durch Berühren kontaminierter Oberflächen wie Türklinken, Gläsern oder Handtüchern verbreitet wird. Ältere Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind anfälliger für Infektionen.
RSV-Symptome können von leichten Erkältungssymptomen bis hin zu schwerem Atemversagen (akutes Atemnotsyndrom) reichen. Zu den häufigsten Symptomen zählen eine laufende Nase, eine verstopfte Nase und Halsschmerzen innerhalb von 3–5 Tagen nach der Infektion. In vielen Fällen breitet sich die Infektion auf die unteren Atemwege aus und verursacht Husten, Kurzatmigkeit, Keuchen und möglicherweise eine Lungenentzündung oder Atemstillstand, insbesondere bei Personen mit geschwächtem Immunsystem, Herz- oder Lungenerkrankungen oder Raucher Vorgeschichte.
Ein großes Problem besteht darin, dass die Symptome einer RSV-Infektion einer Erkältung ähneln können, sich aber zu schweren Komplikationen entwickeln. RSV kann auch Herzerkrankungen verschlimmern und zu Herzversagen, Herzrhythmusstörungen oder Herzinfarkten führen, welche lebensbedrohlich sein können. Die Sterblichkeitsrate in der Gesamtbevölkerung beträgt weniger als 1 %. Bei älteren Patienten über 65 Jahren beträgt die Sterblichkeitsrate jedoch 7,2 Personen pro 100.000 Personen pro Jahr. Darüber hinaus ist die Rate an Atemstillstand, Bedarf an mechanischer Beatmung und Todesfällen 1,39 mal höher als bei COVID-19 und 2,08 mal höher als bei Influenza.
Derzeit gibt es keine spezifischen Medikamente gegen RSV-Infektionen. Die Behandlung ist unterstützend und konzentriert sich auf die Symptomkontrolle. Bei älteren Menschen ist die Sterberate höher als bei Kindern, da sie oft an Vorerkrankungen wie einer koronaren Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Diabetes, Nierenerkrankungen und insbesondere Atemwegserkrankungen wie Asthma oder chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) leiden. Ältere Menschen sind anfälliger für RSV-Infektionen in ihrem Umfeld. Daher ist es wichtig, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören häufiges Händewaschen mit Seife oder Alkoholgel, insbesondere nach dem Berühren öffentlicher Gegenstände; das Meiden überfüllter Orte, insbesondere während der Regenzeit oder im Winter; das Tragen einer Maske in der Öffentlichkeit; sich bei kaltem Wetter warm zu halten; die Stärkung des Immunsystems durch den Verzehr nahrhafter Lebensmittel, regelmäßige Bewegung und das Befolgen von Impfempfehlungen, insbesondere für Personen mit Vorerkrankungen, wie z. B. Grippe- und Lungenentzündungsimpfungen, können dazu beitragen, das Risiko von Komplikationen zu verringern. Darüber hinaus gibt es jetzt einen RSV-Impfstoff für ältere Erwachsene, der die Immunität stärkt und die Schwere und das Sterberisiko einer RSV-Infektion verringert.
Wer sollte sich gegen RSV impfen lassen?
Ärzte empfehlen die RSV-Impfung für Personen ab 60 Jahren, insbesondere für Personen, die in Haushalten mit Kindern und älteren Menschen leben. Sie wird auch für Personen über 50 Jahren mit Grunderkrankungen wie Asthma, COPD, koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Diabetes oder Nierenerkrankungen empfohlen.
Studien zeigen, dass die RSV-Impfung bei der Vorbeugung von Infektionen der unteren Atemwege bei Hochrisikopatienten mit Vorerkrankungen zu 94,6 % wirksam ist und die Zahl der Krankenhausaufenthalte um 75 % reduziert. Es können leichte Nebenwirkungen auftreten, wie etwa Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen, die normalerweise innerhalb von 2–3 Tagen abklingen. Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass der Impfstoff mindestens 2,5 Jahre lang Immunität verleiht. Es bedarf jedoch weiterer Forschung, um die Auswirkungen einer Auffrischungsimpfung zu beurteilen.
„RSV sollte bei älteren Erwachsenen nicht übersehen werden. Es kann zwar wie eine normale Erkältung beginnen, kann aber schwerwiegende und sogar tödliche Stadien erreichen. Wenn bei älteren Erwachsenen Symptome auftreten, die auf eine RSV-Infektion schließen lassen, sollten sie umgehend einen Arzt aufsuchen, um eine angemessene Behandlung zu erhalten und das Risiko von Komplikationen zu verringern. Jedoch sind eine angemessene Gesundheitsfürsorge und vorbeugende Maßnahmen unabdingbar, um die Gesundheit aufrechtzuerhalten und die Lebensqualität zu verbessern“, so sagt Dr. Sirichai abschließend.